Freitag, 1. Januar 2016

Paranoia in Foum-Zguid


Dieses Nest ist meist Endpunkt der Wüstentrecks von M'hamid durchs Erg Chegaga. Wir wollen entgegengesetzt fahren. Von Foum-Zguid über die Wellblech-Piste auf den Irikisee, eine ausgetrocknete Tonebene. Von dort ins Erg Chegaga und an der Oase Sacrée vorbei nach M'hamid.
Wir hoffen auf dem Campingplatz Mitfahrer zu finden, doch die Auswahl ist arg begrenzt, sind doch nur zwei Wohnmobile da.
Wir erfahren, dass die Australier morgen eine geführte mehrtägige Tour im 4x4 unternehmen sollen.  Leider finden wir sie im Dorf nicht. Stattdessen ihren Organisator (der Bruder des Campwarts), der uns versichert wir würden unmöglich den Weg allein finden. Die Pisten kreuzen und verzweigen sich ständig. Auch den anderen gegen Gebühr nachfahren können wir nicht, da sie erst nachmittags gehen wollen und eh nur einen Rundkurs fahren, da ihr Womo da bleibt. Nein, er kann uns unmöglich auf halbem Weg einem Führer von M'hamid mitgeben. Stattdessen schlägt er uns ein maßgeschneidertes Programm vor: Er mietet für drei Tage ein passendes Fahrzeug mit dem er uns voraus fährt, dazu Benzin für 300 km, Kameltour für die Kinder, leckeres Essen, schlafen im eigenen Zelt dürften wir sogar gratis. Ansonsten liegen seine Preisvorstellungen allerdings weit außerhalb unseres Vorstellungsvermögens. Und auch die Aussicht auf drei Tage in seiner Obhut ist nicht prickelnd.
Wir werden morgen entscheiden, Inch Allah.
Am nächsten Morgen müssen wir auch noch feststellen, dass er uns dreist angelogen hat. Als wir die Australier um halb neun nach ihrer Tour fragen wollen, müssen sie grad eben los.
Dann eben ohne diese Brüder.
Zum Glück wimmelt es im großen Netz von Routen und GPS-Punkten und auch Julia schickt mir auf die Minute passend ihre Tipps für die Route, so dass wir entscheiden, zumindest den Irikisee selber zu erreichen. Sollte die Orientierung nicht klappen, werden wir danach umkehren, über die Hauptstraße nach M'hamid fahren und unseren Führer nur fürs Erg Chegaga dort suchen. Falls wir aber erfolgreich navigieren, werden wir auf eigene Faust durchfahren.
Selbstverständlich decken wir uns noch mit Wasser für eine Woche und Essen für vier Tage ein. Und los geht's.

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