Samstag, 16. Januar 2016

Chefchaouen





Auch hier werden wir bei der Ankunft gleich umworben. Suchen wir ein Hotel? Er kennt ein besonders nettes gleich um die Ecke. Ganz günstig!
Nein danke, ich habe bereits gebucht.
In größeren Städten wurden wir jeweils schon auf der Ringstraße von Mofas umringt und während der Fahrt von zwei Seiten gleichzeitig bezirzt. Nein! Nein! Kein Bedarf.
Im Nieselregen finden wir zu unserem Riad. Ja, es regnet zum allerersten Mal!
Es wird auch recht kräftig die ganze Nacht durch regnen. Etwas lästig ist da, dass die Beschreibungen der Hotelzimmer immer recht schönfärberisch sind. "Zimmer mit eigenem Bad" wird hier zu "Zimmer zuoberst auf Dachterrasse, an der anderen Ecke der Terrasse ein WC, gegenüber eine Dusche". Bei strömendem Regen mit drei Kindern etwas mühsam.
Aber es ist eine echte Toilette! Wenn auch ohne beheizte Klobrille. ;-)






Aus "mit Heizung" wird ein kleiner Elektroofen, der jeweils vom Manager dem Kunden gegeben wird der zuerst fragt. Rauf tragen muss Mann ihn dann natürlich selber.
Aus dem "Zimmer für 5 Personen" wird im krassesten Fall eine kleine Suite mit EINEM Doppelbett und sonst nichts bettähnlichen. Mit einer Selbstverständlichkeit wird einem mitgeteilt, die Kinder schliefen dann auf den drei Sofakissen. (Diese typisch marokkanischen Sitzpolster, die steinhart sind und hier knapp so lang wie ein sechsjähriger.) Immerhin, Laken und Wolldecken haben wir dann bekommen.
Ansonsten ist Chefchaouen tatsächlich sehr malerisch mit den blau und weiß getünchten Häusern und den engen Gassen. So schön eingebettet zwischen den zwei Gipfeln im Rif-Gebirge.
(Der Name bedeutet übrigens:"Schau mal die Hörner!" Also chef auf Arabisch = schau; chaou ist Berber für Horn; nicht umgekehrt.)








Allerdings ist auch alles sehr touristisch, mit lauter klitzekleinen Läden, die alle das gesamte Sortiment führen. Dafür sind die Ladenbesitzer ganz entspannt, da hier im Rif-Gebirge die gesamte männliche Bevölkerung dauernd am kiffen ist. Ein viertelstündiger Besuch im Dorfkaffee am morgen früh hat uns jedenfalls ganz benebelt zurückgelassen. 

Die Jungs belagern unser Auto während ich auf den Sonnenstrahl zum fotografieren des Panoramas warte. Dabei machen sie faxen und weichen immer ganz schnell aus, wenn ich "drohe" sie zu fotografieren. Erwischt!

 
Weiter geht es nach Oued Laou, wo wir endlich wieder auf das Meer treffen. Diesmal allerdings auf das Mittelmeer. 





In den Dörfern sieht man fast immer nur Männer. Sie sitzen in den Kaffees scheinen zu warten bis der Tag vergeht.
Derweil sind die Frauen nicht etwa zu hause, sondern überall....


 am Wäsche waschen....
 am Futter für die Tiere heimtragen....
 am Ziegen hirten.....
 Hier noch zwei arme Kinder am Steine klopfen.....

 Müll entsorgen.....

 und Algen fürs Abendessen trocknen.

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