Mittwoch, 23. Dezember 2015

Achtung, Polizei!

 Aus dem Appartement in El Jedida fotografiert, ein fahrender Gemüsehändler mit Kundschaft.

Unterwegs nach Essaouira, lassen wir uns von Fischern dazu verführen, direkt am Strand ihre Seespinnen zu kosten. Eine krasse Lektion in kulinarischer Biologie. Die Fischer sind zwar erst überrascht, dass wir nicht brav absitzen, den Wellen nachschauen und das fertige Essen abwarten. Dann aber freuen sie sich über unser Interesse und zeigen uns genau, wie so eine Seespinne geöffnet und direkt auf der Glut zubereitet wird. Dazu ein paar Austern, die flugs bei der Zucht nebenan abgeholt werden. So dauert unsere Mittagspause schnell mal zwei Stunden.























Bisher sind wir bei jeder Polizeikontrolle, also vor und nach jedem Städtchen, durchgewunken worden. Touristen werden nicht angehalten, sondern freundlich gegrüßt. Auf dem Weg nach Essaouira heißt es aber plötzlich:Stop!
Monsieur möchte unseren Versicherungsnachweis sehen. Haben wir denn keinen Kleber an der Windschutzscheibe? Wo ist die Rechnung mit dem Datum?
Christoph erklärt die Fahrzeugpapiere, diskutiert über das schweizer System und digitale Rechnungen. Der Polizist telefoniert mit den Kollegen. So was hat er noch nie erlebt.
Nach zwanzig Minuten schlage ich vor, es sei gar kein Problem. Er soll uns fahren lassen und ich werde bei der Versicherung die Rechnung per Email nachfordern und auf dem Polizeiposten in Essaouira vorzeigen.
Das wirkt Wunder. Es ist ihm offensichtlich gar nicht recht, wenn der Chef erfährt, dass er uns rumplagt. Sofort winkt er ab und sagt, dass eigentliche Problem sei die Geschwindigkeitsübertretung.
Wir sind im Industriequartier 70 statt 60 gefahren. Stimmt. Kann er mit seiner hübschen Blitzpistole auch einwandfrei beweisen. Wir bezahlen die 300 Dirham, natürlich gegen Quittung.
Netterweise sind in Marokko die Limits nur immer per Tafel beschränkt, nie aber aufgehoben.
Man muss also selber abschätzen wann eine Stadt wirklich fertig ist.

Hier noch eine als Palme getarnte Handyantenne.




Essaouira ist wunderschön. Die Medina blitzsauber und lebhaft, der Hafen mit einer riesigen Auswahl an Fischen, Muränen, Seespinnen, Sepias, Haien, Rochen, .....





















Und im Riad wird uns ein Reithof empfohlen, der gut gepflegte Pferde hat. So darf auch ich mir mal eine Auszeit nehmen. (Die erste seit meinem zweitägigen Spitalbesuch in Polen! :-) )
So reite ich mit meinem Führer Achmed auf Berberpferden durch das Oued ans Meer, galoppiere dem Strand entlang, lasse das Pferd im Meer plantschen. Schließlich reiten wir noch durch die Dünen, quer durch die halbvergrabene Ruine des Sultanpalasts.
















Den Muskelkater spüre ich, die seit 20 Jahren nicht mehr geritten war, heute noch. Also gut eine Woche später.

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