Donnerstag, 30. Juli 2015

Estland - das Vogelparadies

Vom idyllischen Campingplatz am Flüsschen fahren wir erst mit der abenteuerlichen Fähre, dann wieder über nutzlose Autobahnen nach Norden. Stets durch Wälder und endlose Felder. Und landen in Pärnu auf dem hässlichsten Caravan-Park, den sich Camper vorstellen können - Batteriehaltung quasi.
Am nächsten Morgen schnell wieder weg.







Wir entscheiden uns wenigstens noch den Matsalu-Küsten-Nationalpark zu besuchen. Es ist tatsächlich wunderschön hier. Überall Blumenrasen mit kleinen Findlingen und Büschen, die in Riedwiesen und dann ins Meer übergehen. Entsprechend hat es viele Neuntöter, Gold- und Zaunammern, Steinschmätzer,Kraniche, Seeadler, Weihen und Limikolen.











Wir zelten auf einem abgelegenen Wiesenstück, das auf der Karte als Zeltplatz ausgewiesen war. Ganz allein und mit wunderbaren Lichteffekten während die Sonne ganz langsam untergeht.




 

Hübsche Estinnen verkaufen weniger hübschen Räucherfisch.

Man könnte schon fast meinen Estnisch sei einfach....
.... aber weit gefehlt!


Das Naturschutzhaus hier wird uns mit einer Ausstellung überraschen, die vollständiger nicht sein könnte.
Dann geht die Reise weiter nach Tallinn, von wo aus wir morgen früh die Fähre nach Helsinki nehmen. 




Lettland

Über hunderte Kilometer hangeln wir uns auf der Autobahn von Baustelle zu Baustelle. Die Alternative wären Sandpisten. Und dann müsste man ja noch ahnen, dass die Letten tatsächlich ganz effizient die gesamte Strecke gleichzeitig sanieren. 

 In Riga angekommen finden wir glücklicherweise schnell ein Hostel, das auch Familien aufnimmt. Sehr liebevoll und originell eingerichtet. Und mit vielen skurrilen Aktivitäten.


Viersprachige Beschriftung mal anders...


Nachdem wur die beeindruckende Altstadt bewundert haben geht es weiter zu Lettlands Highlights, zB die Stadt Sigulda, die uns dann doch etwas verwundert zurück lässt. Ist unser Reiseführer auf Drogen? Oder sonst euphorisch? Und die nette Dame in der Touristeninformation auch? Die Landschaften sind jedenfalls schöner als all die angepriesenen Attraktionen.

 Ernüchtert geben wir Ligatne noch eine Chance. Die alte Papierfabrik, die Sandsteinhöhlen-Keller, endlich Informationen auch auf Englisch.










Der Gouja-Fluss mit seinen Sandstein-Felswänden scheint auch für 8-Tages-Touren sehr geeignet. Vielleicht ein anderes mal?

Litauische Gastfreundschaft

Wir möchten etwas Strecke zurücklegen und fahren darum zügig Richtung litauische Küste. Die Landschaft wird extrem flach, viele Kornfeld, einige Flüsse. 

Kein Wunder gibt es Stau, wenn ein Mähdrescher auf der "Autobahn" links auf sein Feld abbiegen muss.
An einer Raststätte sprechen wir kurz mit einer Familie über kulinarische Spezialitäten wie Zeppeline (faustgrosse in Kartoffelstock eingewickelte Hacktätschli in der Form eines Zeppelins) und eignen uns die wichtigsten Wörter an: Guten Tag, Danke, ...
Zehn Minuten später laden sie uns kurzerhand ein bei ihnen im Sommerhaus zu übernachten. In Klaipeda stellt sich heraus, sie haben schon eine andere Familie bei sich zu Gast. Wir kriegen darum grad das ganze Saunahaus als Dependance. Kuschlig eingerichtet mit Liegen, Dusche und WC, einer ganzwandigen Glasfront auf den beeindruckenden Garten mit Schwimmteich.
Wir werden im Endeffekt zwei Nächte bleiben, waschen, einander bekochen, die "kurische Nehrung" (eine 40km lange Sandbank vor der Küste) besuchen und die litauische Denk-und Lebensweise näher kennenlernen. 

Im Märchenwald

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schon fast am verdursten


Die Kormoran- und Graureiherkolonie hat die Bäume absterben lassen.


Unsere litauische Gastfamilie

Nach dem Abschied werden wir noch kurz in den Süden fahren um die älteste Vogelwarte Europas zu besuchen. Scheinbar war der Leuchtturmwart damals ein begeisteter Naturforscher, der kurzerhand das Beringen von Zugvögeln erfunden hat. Noch heute werden die Vögel in riesigen ausgefeilten Netzkonstruktionen gefangen. 
Zu guter Letzt noch ein Abstecher ins "Venedig Litauens" Minge, wo das Dorf vom Fluss zweigeteilt wird und die Bewohner eher mit dem Boot als mit dem Auto unterwegs sind.

Ziemlich windig diese Leuchttürme



Kraniche

Kühe, und auch Stiere, werden hier alle täglich umgepflockt




Mehr passte einfach nicht rein, Chef!