Portugal - zweiter Versuch

Der Hof "Monte da Choca" in Sao Teotonio ist Balsam für die Seele. Eine schöne Landschaft und Hof- und Wildtiere überall. 

Dazu Ruedi und seine Angelica, die uns bestens beraten, wenn es darum geht die schönsten Strände und die seltensten Vögel zu identifizieren.
Entlang der gesamten Küste von Sides bis Sagres führt die Rota Vicentina, eine bestens ausgeschilderte Wanderroute, die von Don Rodolfo himself initiiert wurde und fleissig gepflegt wird.

Mathis müssen wir für Wanderungen allerdings an die Leine nehmen, weil die Klippen so steil und gar überhängend und brüchig sind, dass sogar vorsichtigen Wanderern ganz bang wird. 

Die Buchten haben oft einen doppelten Strand, da von hinten ganz langsam der Fluß schräg reinkommt und von vorne weit mächtiger die Wellen drücken.
Das Resultat ist ein multifunktionaler Strand mit seichtem Wasser mit wenig Wellen auf der Flußseite und stürmischen Winden, gefährlichen Strömungen und hohen Wellen auf der Seeseite.

Nachdem wir endlich einen Gleitaar gesehen haben, fahren wir weiter nach Süden und durchqueren die Algarve. 

Lagos hat leider seine wunderschönen Felsbuchten verloren, nachdem die Stadt den Fluss für die Schifffahrt ausgebaggert und den ganzen Sand einige Kilometer vor der Stadt ins geschüttet hat. Der Schlick wurde flugs zurück geschwemmt und liegt nun meterdick in den einst klaren Felsbuchten.

Rund um Faro lockt dafür, ganz unerwartet, ein prächtiges Lagunengebiet mit vorgelagerten Sandinseln.
Von Olhão aus entdecken wir die verschiedenen Naturreservate mit alten Gezeiten-Kraftwerken und -Mühlen, Salinen und Fischzuchtbecken.

Einziges Problem: die vielen Golfplätze. Bei einem Spaziergang zum nächsten Hide wird Pascal aus gut hundert Metern Entfernung angeschossen. Auf dem Wanderweg!
Zum Glück schwillt der kleine Finger genauso schnell wieder ab wie er angeschwollen war. Die drei Golfer sind leider total uneinsichtig und meinen, sie hätten ja "for" für forward gerufen; da hätten wir gefälligst in Deckung zu gehen....

Nun ja..... immerhin lädt uns der Direktor des Golfclubs später zu einem währschaften portugiesischen Aperitif ein. Und dies obwohl wir definitiv underdressed sind.  ;-)
Die resultierende Diskussion über den Zweck und Sinn von Vogelinformationstafeln direkt in der Schusslinie eines ums-Eck-Lochs bleibt leider bestimmt reichlich nutzlos, aber sonst haben wir uns an diesem Abend bestens über alles mögliche mit Antonio unterhalten. ...Pascal hat sich schon da bestens erholt und ist ganz stolz über seinen Beitrag zum heutigen Abendessen. 

Und so ziehen wir weiter in die Doñana nach El Rocio.