Donnerstag, 19. November 2015

Der Norden Spaniens

Als erstes fallen uns die riesigen Eukalyptuswälder auf. Riesige Monokulturen, die zwar urwaldmässig wild aussehen, aber deutlich sichtbar katastrophale Folgen nach sich ziehen.
Unter diesen Bäumen kann gar nichts wachsen. Es hat also weder Kräuter noch Büsche. Auch Vögel sucht man vergeblich, da es hier keine Insekten gibt. Wer frisst schon solches Laub?!
Und scheinbar bringen die Bäume sogar die Quellen zum versiegen, nachdem sie schon die Bodenerosion begünstigen.


Dieser traurige Anblick wird sich bis nach Südportugal durchziehen.
Glücklicherweise wird er unterbrochen durch gewaltige Küsten mit wunderschönen Felsformationen und immer wieder großen Stränden an denen sich monströse Wellen brechen.

Etliche hübsche Städte locken mit spannender Architektur und typisch spanischen Abenden, wenn die ganze Stadt abends die Hafenrunde macht und leckere Tapas aufgetischt werden.
Das Guggenheim Museum in Bilbao stand leider gerade zwischen zwei Ausstellungsterminen, so dass fast zwei Drittel gerade geschlossen waren.





Weiter gings über den Cabo Ortegal, wo wir quasi durch eine riesige Kuhweide hindurch fuhren.








Über A Coruña, deren typische vorgehängte Mikrobalkone mit den filigranen Glasfassaden im Sonnenschein glänzten.









Ansonsten meinte es die Sonne nicht besonders gut mit uns. Stattdessen durften wir das typische Wetter Galiziens durchstehen. Also immer wieder strömenden Regen.
Das beobachten der unzähligen Pilger und Aktionswanderer, die schwer bepackt sich den Hauptstraßen entlang quälen, wurde dadurch allerdings noch amüsanter.







Teils schräge Gestalten, die lauthals über den Kommerz am Pilgerweg schimpfen, während sie sich am letzten Stand in Finisterra mit Jakobsmuscheln à 2 Euro das Stück eindecken. Als Erinnerung für die daheim gebliebenen Bürokollegen.
Und mit ernsthaft fragen, ob ich von der Schweiz aus gelaufen sei, obwohl ich mit zwei Kindern im Arm da stehe.
Finis Terra. Irgendwie schon ein überwältigendes Gefühl. So viel Atlantik zu sehen, dass die Krümmung der Erde deutlich zu spüren ist.
Und sich gleichzeitig mit den Kindern vorstellen, dass das Meer am Rand des Horizonts einfach runter plätschert...





In Pontevedra besuchen wir meine Freunde aus Doktorandenzeiten. Als Studenten und PostDocs aus aller Welt an den unmöglichsten Orten zusammen wohnten. In diesem Fall Tifton, Georgia.
Die Zeit scheint stillgestanden zu sein, ausser dass wir jetzt alle Kinder haben.









Vom Wetter gebeutelt ziehen wir weiter südwärts nach Portugal.

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