Nach Helsinki noch ein Abstecher in Porvoo, das wirklich sehr malerisch ist und sich äusserst geschickt vermarktet.
Die Metalldächer gefallen mir besonders. |
Dank einer kleinen Unaufmerksamkeit (Claire ist mal wieder beim Beifahren wegen der Fressnarkose eingeschlafen), landen wir etwas östlicher als geplant - nämlich 1.5km von der russischen Grenze - an einer kleinen geschützten Bucht auf einem zuerst etwas skurril-abweisenden Campingplätzchen, das sich aber nach und nach als Perle erweist.
Klitzeklein, ein gfürchiger Vikinger als Platzwart, dessen Kumpel uns aber ungefragt seine ganzen Kantarelli (Pfifferlinge) verfüttern wird, nachdem er sie wortlos unendlich lang zubereitet hat, mit viiiel Butter, wie es sich gehört.
Derweil uns der Vater der Nachbarfamilie in den nächsten Tagen auf verschiedenen Campingplätzen das finnische Leben erklären wird. Als Hausmann ist er zuständig für Beerenpflückmaschinen, Pilzpirsch, Küche, etc, während seine vier Kinder mit der Mutter rumwuseln, die mal Urlaub von ihrer Erwerbsarbeit macht.
Pascal fischt zum ersten mal mit seiner 4m langen Teleskoprute; und fängt prompt alle 5 Minuten ein Fischli. (Rotaugen oder Rotfedern? - Was meinst Du, lieber Osi?)
Danke Osi für die schnelle Rückmeldung. Ein Rotauge also. Nach dem vierten Fisch brechen wir die Aktion ab, weil uns die armen Tierchen langsam Leid tun. Das Fischen wird leider nie mehr so einfach sein..... in den Seen ist es eher schwierig.
Aber wir pflücken mit Kinderarbeit haufenweise Heidelbeeren - Mhhhh!!
Nur das mit den Pfifferlingen ist für uns wohl zu schwierig, oder die Finnen zu fleissig.
Die nächsten sieben Tage reisen wir quer durch Finnlands Osten hoch bis Oulu.
Unendliche Weiten,... leider fast immer unsichtbar, da komplett flach und total dicht mit Föhren bewachsen, so dass wir relativ bald den Koller kriegen. Auch das Wetter lässt zu wünschen übrig. Scheinbar hat es hier noch NIE so einen miesen Sommer gegeben. Es ist kalt und regnet oft, oder es bläst heftiger Wind. Zum Beispiel hier, am grössten See von ganz Finnland.
Hier dürfen auch fliegende Untertassen übernachten. |
Und so zieht es uns von Nationalpark zu Geopark unaufhaltsam Richtung Schweden.
Und wir werden sogar einmal einen wirklich herrlichen Ort finden um wild zu campen. Zusammen mit Millionen von Mücken und Mathis' neuem Haustier.
Der Koli-Nationalpark mit seinem 347 Meter hohen Berg!
Sieht nicht besonders essbar aus - aber sonst ganz hübsch. |
Der Felsgrat trennt den Tiilikka-See längs in zwei Hälften.
Und auch Finnisch ist nur auf den ersten Blick so einfach. |
Ich habe echt keine Ahnung was da steht. |
Das Wetter wird immer schlimmer, die Sprachverwirrung beim einkaufen von Milch, Joghurt, Kefir; Frisch oder UHT immer lästiger.
Und ich möchte ja gerne pünktlich zu Christophs Geburtstag in Sandsjögarden sein, wo die zwei Auswanderer Caroline und Daniel mit ihren 22 Schlittenhunden einen Campingplatz führen. (Wie manche im SF bei "Uf und dervo" mitverfolgen konnten.)
Also geben wir wieder etwas mehr Gas und fahren einmal oben um den bottnischen Meerbusen rum bis Lulea. Da wir aber unbedingt noch ein Rentier sehen wollen, plane ich extra einen 20 km Umweg ein (parallel zur Hauptstrasse), der uns über 60 km Schotter durch den Wald führen wird. Und siehe da! Gerade als wir aufgeben wollten, springt von rechts ein schneeweisses Ren vors Auto, hält links im Wald und beginnt zu äsen.
Sophie ist schwer beeindruckt und fragt mich immer und immer wieder: "Aber Mama, ist das jetzt wirklich das vom Weihnachtsmann?"
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